Fasten neu gedacht | Teil 2 – Von religiösen Dogmen zu bio-logischer Notwendigkeit

Dr. Kathrin Marter Yogalehrerin in Magdeburg Yoga Magdeburg Yoga live online Meditation Live online Wandern Magdeburg Wandergruppe Magdeburg Waldbaden Magdeburg Wissenschaftscoaching Magdeburg Coaching Magdeburg Yogatherapie online Yogatherapie Magdeburg Sonnengrüße Sonnengrüße live online Rauhnächte Rauhnächte Meditation Rauhnächte Meditationen Live Online Rauhnächte Begleitung

Entgiften, Erkennen, Erneuern: Die Kunst des Fastens und Entgiftens neu gedacht

In 40 Tagen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden

Teil 2 – Von religiösen Dogmen zu bio-logischer Notwendigkeit 

Die traditionelle Fastenzeit steht vor der Tür. Sie beginnt im Jahr 2025 am 5. März und endet am 19. April, dem Karsamstag. Das Fasten hat dabei tiefe Wurzeln in der Evolutionsgeschichte der Menschheit und ist eng mit unserer Biologie verknüpft. Es war sowohl eine Notwendigkeit als auch eine bewusste Entscheidung, die in verschiedenen Kulturen und Epochen auf unterschiedliche Weise praktiziert wurde.

Die modernen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Biologie des Fastens bestätigen, dass diese uralte Praxis nicht nur überlebenswichtig war, sondern auch erhebliches Potenzial für Gesundheit und Wohlbefinden birgt.

Fasten ist eine Möglichkeit, zurück zu unseren Wurzeln, in unsere Körper und in eine natürliche Balance zu finden. In diesem Artikel geht es um ihre Ur-Ursprünge, vermeintlich christlichen Ursprünge, ihren Nutzen und ihr volles Potential für ganzheitliche Gesundheit und ganzheitlich gesunden Erfolg. 

Fasten – von bio-logischer Notwendigkeit zu religiösen Dogmen   

Die größte christliche Fastenzeit beginnt in der Nacht von Faschingsdienstag auf Aschermittwoch. Sie endet 40 Tage später am späten Nachmittag des Gründonnerstags bzw. je nach Auslegung und Zählweise am Karsamstag. Gründonnerstag ist der Tag des letzten Abendmahls, der Tag vor der Kreuzigung. Am darauf-folgenden Karfreitag stirbt Jesu am Kreuz, am Karsamstag gilt die Grabesruhe. Am Ostersonntag feiern wir die Auferstehung Jesu Christi und das eigentlich drei Tage lang: Ostersonntag, Ostermontag und -dienstag. 

Wichtig ist dabei zu wissen, das in der 40-tägigen Fastenzeit nie 40 Tage gefastet wurde. Anfangs wurde in den kleinen christlichen Gemeinden ganzjährig an zwei Tagen der Woche gefastet. Mit der Zeit wurde es üblich zur jährlichen Gedächtnisfeier von Tod und Auferstehung Jesu (die zusammenfällt mit dem Erneuerungs- und Fruchtbarkeitsfest Ostern), zu fasten. Zunächst uneinheitlich, zwischen ein bis mehrere Tage, später die ganze Karwoche.

Dann wurde im 4. Jahrhundert nach Jesu Geburt die 40-tägige Fastenzeit eingeführt, die allerdings abgemildert werden musste, weil der menschliche Körper nicht 40 Tage ohne Nahrung sein kann. An Karfreitag und Karsamstag sollte streng gefastet werden, in der Karwoche waren Brot, Salz und Wasser erlaubt.

Wieder später sollte in der Fastenzeit auf Fleisch, Eier und Milchspeisen verzichtet und nur eine Mahlzeit am Tag zu sich genommen werden. Außerdem durfte in der Fastenzeit nicht gefeiert und sich herausgeputzt werden, um Raum für Einkehr und Stille zu schaffen. Noch später war das Frühjahrs-Fasten dann nur noch an Aschermittwoch und Karfreitag verpflichtend und die Zeit dazwischen sollte für individuellen Verzicht, Gebet oder Taten der Nächstenliebe genutzt werden. 

Dr. Kathrin Marter Yogalehrerin in Magdeburg Yoga Magdeburg Yoga live online Meditation Live online Wandern Magdeburg Wandergruppe Magdeburg Waldbaden Magdeburg Wissenschaftscoaching Magdeburg Coaching Magdeburg Yogatherapie online Yogatherapie Magdeburg Sonnengrüße Sonnengrüße live online Rauhnächte Rauhnächte Meditation Rauhnächte Meditationen Live Online Rauhnächte Begleitung
Photo by Puwadon Sang-ngern on Pexels.com


Live Online Frühjahrs-Entgiftung mit Yoga und Expertinnen-Begleitung | Detox, Reset, Rebirth | In 40 Tagen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden | 40-Tage Entgiftungsbegleitung zwischen Aschermittwoch und Karsamstag vom 05. März- 19. April 2025

Diese Regelungen mögen heute dogmatisch wirken, weil ihnen der Bezug zu unserer Körperbiologie im Einklang mit der Natur fehlt. Sie sind aufgeschrieben worden, um möglichst viele Menschen zu erreichen und den christlichen Glauben in der Welt zu etablieren. Dafür brauchte es klar umrissene Ziele, Regeln und auch Konsequenzen, wenn man sich nicht daran hielt. Auch mag es pragmatische Gründe, wie leere Speicher (Nahrungsknappheit) in den boomenden Großstädten der Antike und des Mittelalters, bis hinein in die Neuzeit gegeben haben, die zu diesen Fastenregelungen führten und die so ein begrenztes Nahrungsangebot für alle ermöglichten und Aufstände vermieden. 

Nicht das Osterfasten war zuerst da, sondern die Winterzeit mit seinem begrenzten Nahrungsangebot. Und das seit vielen hunderttausenden Jahren, so dass unsere Körper, völlig unabhängig von religiösen Traditionen perfekt daran angepasst sind und Phasen des Nahrungsverzichts gesünder für ihn sind als dauerhaft verfügbare, wenig nahrhafte, hoch-verarbeitete Supermarktprodukte. 

Die Symbolkraft der Zahl 40 – Transformation, Reinigung und spirituelle Vollendung 

Die Zahl 40 hat in vielen Kulturen und spirituellen Traditionen eine tiefgehende Bedeutung. Sie steht für einen abgeschlossenen Zyklus, innere Reinigung und den Übergang zu einer höheren Bewusstseinsstufe.

In der Bibel begegnet uns die 40 immer wieder: 40 Tage lang fastete beispielsweise Mose auf dem Berg Sinai, um dem Göttlichen zu begegnen. Dabei soll sein Gesicht von innen geleuchtet haben. Der Prophet Elija geht nach schweren Depressionen 40 Tage und 40 Nächte, ohne zu essen, zum Berg Horeb, um Gott zu begegnen. Im leisen Säuseln nahm er die göttliche Wirklichkeit wahr. Elia diente das ­Fasten als geistige Vorbereitung. Jesus fastete 40 Tage in der Wüste, um Klarheit zu erlangen, und die Sintflut dauerte 40 Tage. Vierzig Jahre sei das Volk Israel durch die Wüste gewandert, erzählt das vierte Buch Mose, bevor es in ein Land kam, in dem Milch und Honig fließen. Auch im Islam spielt die Zahl eine wichtige Rolle, etwa in den 40 Tagen der Trauerzeit. Diese Zeiträume symbolisieren Reinigung, Prüfung und Erneuerung.

In vielen yogischen Traditionen heißt es, dass es 40 Tage braucht, um alte Muster zu durchbrechen und neue Gewohnheiten zu festigen.

In der Numerologie wird die 40 als Kombination aus 4 und 0 betrachtet. Die 4 steht für Stabilität, Ordnung und die vier Elemente, während die 0 als Zahl der göttlichen Vollkommenheit gilt. Zusammen verkörpert die 40 einen Transformationsprozess, der zur inneren Erleuchtung führt.

Die 4 ist dabei immer ein Bezug zum Herzen. Das vierte Hauptchakra ist das Herzchakra. Das Herzchakra ist Sitz der Seele, unseres göttlichen Funkens, der Sitz der höheren Emotionen, wie Mut, Vergebung, Dankbarkeit, Geduld, Hingabe, Liebe, Hoffnung. Die Zahl 40 symbolisiert so auch, dass der Weg der Transformation von einem ungesunden Zustand zu einem gesünderen immer über das Herz und die Entwicklung des Herzens geht. 

Das kann gut 40 Jahre dauern, es ist ein kontinuierlicher Prozess. Am Ende wartet die 0; die göttliche Vollkommenheit, Samadhi, ein Zustand, in dem der Geist vollkommen ruhig, gesammelt und mit dem Absoluten verschmolzen ist. In diesem Zustand erfährt der*die Praktizierende eine Einheit mit dem Universum, jenseits von Zeit, Raum und Ego. Samadhi wird oft als reines Sein oder göttliche Verschmelzung beschrieben.

Samadhi ist die Essenz vieler spiritueller Traditionen und das Ziel der tiefsten Meditation – eine Erfahrung, die über Worte hinausgeht und nur durch eigene Praxis verstanden werden kann.

Fasten ist ein Teil des Puzzles auf dem Weg zu diesem großen inneren Frieden. Eine Fastendauer von 40 Tagen; das heißt ein 40-tägiges regelmäßiges Meeting mit mir selbst, ein 40-tägiger Persönlichkeitsentwicklungsworkshop ist dabei sehr hilfreich, um Altes, nicht mehr nährendes zu identifizieren, zu beobachten, dankend loszulassen und Neues zu integrieren, um körperlich, geistig und emotional gestärkt weiterziehen zu können.

Die Fastengemeinschaft – der Erfolgsbooster 

Sowohl unsere frühen Vorfahren als auch alte und neue (religiöse) Gemeinschaften fasteten und fasten gemeinsam. Fastengemeinschaften geben vor, wie Menschen gemeinsam verzichten und gemeinsam etwas erreichen können. Tun es alle gleichzeitig, fällt es, getragen von der Gruppe, leichter.

Fasten wird oft als individuelle Praxis betrachtet, doch in Gemeinschaft entfaltet es eine tiefere Wirkung. Gemeinsames Fasten schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit, stärkt soziale Bindungen und erleichtert die Selbstdisziplin. Dabei spielt das Hormon Oxytocin eine zentrale Rolle.

Oxytocin, bekannt als „Bindungshormon“, wird durch soziale Nähe ausgeschüttet und beruhigt das Nervensystem. Es fördert Vertrauen, Empathie und reduziert Stress. In Fastengemeinschaften – sei es in religiösen Traditionen wie Ramadan oder in modernen Fastengruppen – entsteht durch gemeinsame Rituale, Gespräche und gegenseitige Unterstützung ein verstärktes Wohlgefühl, dass wiederrum dem Körper; dem Mikrobiom, dem Stresssystem, dem Hormonsystem, dem Herz-Kreislaufsystem, dem Immunsystem, … guttut und das Fasten weiter erleichtert und noch schöner macht, weil Oxytocin der absolute Game Changer für unsere Gesundheit ist. 

Die soziale Komponente des Fastens erleichtert nicht nur den Verzicht, sondern fördert auch die psychische und körperliche Gesundheit. In einer unterstützenden Gemeinschaft wird Fasten als gemeinschaftliche Erfahrung von Verbundenheit und innerer Stärke erlebt. Eine starke, tragende Gemeinschaft war damals überlebenswichtig und ist auch heute noch ein Garant für ganzheitliche Gesund- und Zufriedenheit.    

Dr. Kathrin Marter Yogalehrerin in Magdeburg Yoga Magdeburg Yoga live online Meditation Live online Wandern Magdeburg Waldbaden Magdeburg Wissenschaftscoaching Magdeburg Coaching Magdeburg Yogatherapie online Yogatherapie Magdeburg Sonnengrüße Sonnengrüße live online
Gemeinschaft als wichtige Ressource im digitalen Zeitalter

Live Online Frühjahrs-Entgiftung mit Yoga und Expertinnen-Begleitung | Detox, Reset, Rebirth | In 40 Tagen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden | 40-Tage Entgiftungsbegleitung zwischen Aschermittwoch und Karsamstag vom 05. März- 19. April 2025

Frisch aus dem (Oster-) Ei gepellt – Fasten als bewusster Verzicht, der Dich auf allen Ebenen stärker macht

Die 40 Tage vor Ostern, Ostern selbst und die mit dem Ostersonntag beginnende fünfzigtägige Freudenzeit (Osterzeit) bis einschließlich Pfingsten ist in unseren Breiten die Zeit des Frühlings – eine Zeit des Neubeginns, in der alles Leben nach dem (grauem, kalten) Winter wieder erwacht (aufersteht). Eine Freudenzeit, in der die Tage spürbar länger und lichtvoller werden; in der die Sonne wieder wärmende Kraft entwickelt und in der es uns langsam wieder mehr nach draußen treibt.

Der Übergang aus dem Winter in den Frühling ist, wie oben beschrieben, evolutiv die allerbeste Zeit, weniger zu essen (und so auch im Kopf ein Reset für die kommende Lichtzeit zu machen). Ganz früher und früher waren einfach nicht mehr viele Nahrungsmittel da, so dass es noch mindestens eine kleine zirkadiane Uhr in uns gibt, die uns dabei unterstützt, in dieser Zeit weniger zu essen, weil es sich richtig und natürlich anfühlt. Der Wunsch nach Frühjahrsputz (Reinigung) und Frühlingsgefühle (Erneuerung) sind die mentalen Entsprechungen dieser körperlichen zirkadianen Uhr.

Auch die Natur erneuert sich in dieser Zeit und nimmt uns mit. Nach Sonnen- und Wärmefasten im Winter bereitet sich alles auf die neue Sonnenzeit vor, Samen beginnen, von der Sonne gewärmt, zu keimen, kleine Pflänzchen beginnen zu sprießen und nehmen sich beherzt vor zu großen Bäumen heranzuwachsen. Die Vöglein singen ihre Paarungslieder, um neues Leben in die Welt zu bringen. 

Literaturquellen

Bauer, T.J. Wo liegen die Ursprünge des Fastens und welche Bedeutung hat es in der heutigen Zeit? 2023. Forschungsblog der Universität Erfurt. https://www.uni-erfurt.de/forschung/aktuelles/forschungsblog-wortmelder/nachgefragt-wo-liegen-die-urspruenge-des-fastens-und-welche-bedeutung-hat-es-in-der-heutigen-zeit. Letzter Zugriff: 29.01.2025

Blumrich A, Vogler G, Dresen S, et al. & Kintscher U. Fat-body brummer lipase determines survival and cardiac function during starvation in Drosophila melanogaster. iScience. 2021 Mar 9;24(4):102288. doi: 10.1016/j.isci.2021.102288. PMID: 33889813; PMCID: PMC8050372.

Brandhorst S, Levine ME, Wei M, Shelehchi M, Morgan TE, Nayak KS, Dorff T, Hong K, Crimmins EM, Cohen P, Longo VD. Fasting-mimicking diet causes hepatic and blood markers changes indicating reduced biological age and disease risk. Nat Commun. 2024 Feb 20;15(1):1309. doi: 10.1038/s41467-024-45260-9. PMID: 38378685; PMCID: PMC10879164.

Enders, G. Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ. 2014. Ullstein-Verlag. ISBN: 978-3-550-08041-8

Hofer SJ, Daskalaki I, Bergmann M, et al. & Madeo F. Spermidine is essential for fasting-mediated autophagy and longevity. Nat Cell Biol. 2024 Sep;26(9):1571-1584. doi: 10.1038/s41556-024-01468-x. Epub 2024 Aug 8. PMID: 39117797; PMCID: PMC11392816.

Hofer SJ, Liang Y, Zimmermann A, Schroeder S, Dengjel J, Kroemer G, Eisenberg T, Sigrist SJ, Madeo F. Spermidine-induced hypusination preserves mitochondrial and cognitive function during aging. Autophagy. 2021 Aug;17(8):2037-2039. doi: 10.1080/15548627.2021.1933299. Epub 2021 Jun 9. PMID: 34105442; PMCID: PMC8386697.

Pelz, M. Gesund, schlank & fit mit der Zyklusernährung. 2024. Südwest Verlag. ISBN:  978-3517103112

van Schaik , C. und Michel, K. Die Wahrheit über Eva: Die Erfindung der Ungleichheit von Frauen und Männern. 2020. Rowohlt-Verlag. ISBN: ‎978-3498001124 

Live Online Frühjahrs-Entgiftung mit Yoga und Expertinnen-Begleitung | Detox, Reset, Rebirth | In 40 Tagen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden | 40-Tage Entgiftungsbegleitung zwischen Aschermittwoch und Karsamstag vom 05. März- 19. April 2025

Veröffentlicht von Dr. Kathrin Marter

Verhaltensneurobiologin, Wissenschaftsautorin- und Lektorin, Yogatherapeutische Beraterin, Systemische Coach, Strategische Netzwerkberaterin und Persönlichkeitsentwicklerin, Yogalehrerin, Wander- und Gesundheitswanderführerin @ www.drkathrinmarter.org

2 Kommentare zu „Fasten neu gedacht | Teil 2 – Von religiösen Dogmen zu bio-logischer Notwendigkeit

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..